Titelverteidiger Kanada hat das Halbfinalspiel gegen die Schweiz mit 7:0 (2:0, 3:0, 2:0) gewonnen. Die Eidgenossen begeisterten die zahlreichen Zuschauer in der Lonza-Arena zu Visp mit ihrer engagierten und kämpferischen Spielweise.
Kanada versuchte zu Beginn den Schweizern den Schneid abzukaufen. Die Eidgenossen liessen sich nicht beirren und konzentrierten sich auf ihre Stärken: Ruhe bewahren, Kämpfen, für einander Einstehen. Trotzdem gelang Kanada in der 3. Minute ein Tor, das aber nach Videobeweis aberkannt wurde, weil Goali Messer zuerst attackiert und anschliessend das Tor verschoben wurde. Im Gegenzug tankte sich Rohdewald, in seiner typisch aufsässigen Art, zwischen den kanadischen Spielern durch und prüfte Goali Lantin mit einem satten Schuss. In kurzen Abständen eröffneten sich Faina und Filipek gute Chancen, die Schweizer in Führung zu bringen. In dieser Spielphase schienen die Kanadier von der Spielweise der Schweizer überrascht und ein Klassenunterschied konnte zu dieser Zeit nicht festgestellt werden. Mitten in diese Druckperiode setzte Laframboise zu einem Solo an, scheiterte aber am aufmerksamen Torhüter Messer. Die Eidgenossen reagierten mit stürmischen Angriffen auf das kanadische Tor, Max Müller, Fairclough, wie auch Faina scheiterten aber an Torhüter Latin oder an der vielbeinigen kanadischen Abwehr. Genau in diese Schweizer Druckphase startete das Team der Kanadier zu einem schnellen Entlastungsangriff, der durch Laframboise zum 1:0 erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Schweizer Spieler liessen sich dadurch nicht entmutigen, sondern griffen unbekümmert weiter an, leider erfolgslos. Besser machte es ihr Gegner: Vier Minuten vor Drittelsende erhöhte Léveillé das Skore auf 2:0. Der Kampf- und Teamgeist der Schweizer konnte anschliessend bestaunt werden, als sie eine Boxplay-Situation gegen den amtierenden Weltmeister ohne Schaden überstanden.
Zu Beginn des zweiten Drittels setzten die Kanadier die Schweizer wieder unter Druck. Dabei kamen die Eidgenossen kaum mehr aus ihrem Drittel. Die Ahornblätter scheiterten aber an der hartnäckigen Arbeit der Verteidiger und an den sicheren Interventionen von Torhüter Messer. Die wieselflinken kanadischen Flügelstürmer eröffneten durch ihr kluges Mannschaftsspiel dem vor dem Schweizer Tor freistehenden Moquin das 3:0 zu buchen. Die 22. Minute bildete für die Schweizer eine Schicksalsminute. Für einen kurzen Moment verloren sie den Überblick und mussten zwei Tore einstecken. Mainman düpierte Goale Ziörjen, der Messer im Tor ersetzte. Kaum wieder angespielt, traf Mainman zum 5:0. Mit einem Timeout brachte Trainer Kapanek wieder etwas Ruhe in das Team. Rohdewald war es erneut, der sich energisch an der Bande durchsetzte, dann aber mit seinem Schuss an Lantin scheiterte. Vor Drittelsende verhinderte Ziörjen mit seinem big save ein weiteres kanadisches Tor.
Das letzte Drittel konnten die Schweizer in Überzahl beginnen. Dabei schnürten sie die Kanadier richtiggehend ein. Mit seinem knallharten Weitschuss fand Cioffo jedoch in Latin seinen Meister. Ein Treffer in dieser Spielphase wäre mehr als verdient gewesen. Der Eifer schwappte dann aber in Übereifer, man verlor etwas die Linie und kleine Fehler schlichen sich ein. Diese nutzten die Kanadier schamlos aus und Holmes und Moquin erzielten die Treffer sechs und sieben.
Fazit dieses Spiels: Trotz der Niederlage forderten und ärgerten die Schweizer Spieler das Team Kanada mit ihrer engagierten und kämpferischen Spielweise. Die Schweizer Mannschaft hat grosses Potential, sie ist willig, was dem jungen Team noch fehlt, ist die internationale Erfahrung. Die Schweizer Spieler haben mit diesem Spiel beste Werbung für ihre Sportart gemacht. Die vielen Zuschauer verdankten dies auch mit ihrem grossen Applaus und ihrer lautstarken Unterstützung.
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