In einem hochklassigen und dramatischen Final der Streethockey-WM gewannen die Kanadier gegen Tschechien mit 3:2 in der zweiten Verlängerung.
In der Final-Reprise der letzten WM traf der amtierende Weltmeister Kanada auf Tschechien. Die Zuschauenden in der gut besuchten und lauten Visper Lonza-Arena durften sich auf eine tolle Partie freuen. Tatsächlich zelebrierten beide Mannschaften Weltklasse-Streethockey: Schnell, technisch hochstehend, mit verbissenen Zweikämpfen.
Der Respekt zwischen den Mannschaften war spürbar. Sie neutralisierten sich zu Spielbeginn gegenseitig, Grosschancen waren Mangelware. Ab der 10. Minute erhöhte Tschechien den Druck. Sie verzeichneten gleich zwei Grosschancen innert kurzer Zeit durch Jagr und Lhota. Lantin im kanadischen Tor hielt dicht. Die Tempoverschärfung zahlte sich aus. Cejka tankte sich vor das kanadische Tor und schob zum Führungstreffer ein. Der amtierende Vizeweltmeister bremste sich aber durch eine Strafe selbst. In Überzahl bezwang Moquin Tschechien-Torwart Mokry mit einem satten Direktschuss aus der Distanz.
Der Mittelabschnitt begann mit einem Paukenschlag: Nach 20 Sekunden vertändelte die tschechische Verteidigung den Ball im Spielaufbau, wodurch sich drei Nordamerikaner allein vor Mokry wiederfanden. Moquin versenkte eiskalt. Die Tschechen reagierten vehement und verzeichneten mehrere Abschlüsse, ohne allerdings zu reüssieren. Die Mannschaften lieferten sich nun einen attraktiven Schlagabtausch. Die Ahornblätter verpassten die Doppelführung mit schnellen Kontern.
Früh im letzten Abschnitt überstanden die Kanadier zwar eine Unterzahl mit viel Einsatz, das Momentum drehte aber zugunsten der Osteuropäer. Nach einer schöner Direktkombination auf engstem Raum zwischen Bily, Hrabar und Prazak, musste letzterer nur noch einschieben. Zehn Minuten vor Ende begann die Partie von Neuem. Da die Tschechen den Matchball wenige Sekunden vor der dritten Sirene verpassten, musste das Spiel in der Verlängerung entschieden werden. Es entwickelte sich zu einem unerbittlichen Abnützungskampf mit Grosschancen auf beiden Seiten. Die Torhüter zeigten mehrfach ihre ganze Klasse. Anderson gelang in der 66. Minuten der vielumjubelte Lucky Punch.
